Ein beispielloses Projekt der Superlative

Das „Deutsche Wörterbuch“ oder „Der Grimm“ 

Das Deutsche Wörterbuch (auch „Der Grimm“ genannt) ist das größte Wörterbuch des deutschsprachigen Raumes und umfasst insgesamt 33 Bände mit 67.744 Spalten und 350.000 Stichwörtern. Es stellt das engagierteste und ehrgeizigste sprachwissenschaftliche Arbeitsvorhaben der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm dar und wurde selbst von seinen Erschaffern massivst unterschätzt. Die Brüder  begannen 1838 mit den Arbeiten zum Wörterbuch und veranschlagten für die geschätzten sechs bis sieben Bände zehn Jahre Arbeitszeit. Mehr als 80 Mitarbeiter standen ihnen bei den Belegsrecherchen zur Seite und trotzdem waren bei ihrem Tod lediglich vier Bände des monumentalen Werkes abgeschlossen. Jacob starb 1863 während der Bearbeitung des Artikels „Frucht“, Wilhelm war schon 1858 verstorben. 

Konzept des Wörterbuchs

Jacob und Wilhelm Grimm konzipierten das Wörterbuch als Sammlung sämtlicher Wörter aus der Zeit von „Luther bis Goethe“ und wollten weniger ein Regelwerk als eine Art Naturgeschichte der Wörter schaffen. Sie stellten die Bedeutungsgeschichte des jeweiligen Wortes in den Mittelpunkt der einzelnen Wortartikel und belegten die historischen und damals aktuellen Verwendungsweisen anhand von hunderten Zitaten aus literarischen Werken, fachsprachlichen Texten und aus dem Alltagsgebrauch.