Närrische Begrifflichkeiten

Von Karneval, Fastnacht und Fasching 

Karneval

Der Begriff „Karneval“ wird erst seit dem 17. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum verwendet. Er stammt vom italienischen „carnevale“, dessen Herkunft nicht geklärt ist. Man vermutet, dass es sich um eine Umdeutung von mittellateinisch „carnelevale“ („Fleischwegnahme“; während der Fastenzeit) oder lateinisch „carrus navalis“ („Schiffskarren“, die bei festlichen Umzügen zur Wiedereröffnung der Schifffahrt im Frühling verwendet wurden) handelt.

Fastnacht, Fasnacht, Fastelabend

Der in weiten Teilen Deutschlands und der Schweiz gebräuchliche Begriff „Fastnacht“ bedeutet „Vorabend der Fastenzeit“ und leitet sich vom mittelhochdeutschen Ausdruck „vastnaht“ (in der Bedeutung „Vorabend“; um 1200) ab. Es ist bis jetzt ungeklärt, ob der in frühneuhochdeutsch „fasel“ („gedeihen, fruchtbar sein“) enthaltene Stamm mit der Bedeutung „Fruchtbarkeit“ in das heutige Wort mit herein spielt.

Fasching

Die süddeutsche Bezeichnung für Fastnacht, „Fasching“, stammt vom mittelhochdeutschen Wort *vast-ganc („Fastenprozession“). Eine Verbindung gibt es auch zum mittelhochdeutschen Wort „schanc“, das „schenken“ bedeutet und auch im Sinne von „Ausschenken des Fastentrunks“ verstanden wurde.

Was noch wissenswert ist

Es gibt nicht viele Redensarten zu Fastnacht, Fasching und Karneval, was verwundert, wenn man den hohen Stellenwert dieser Festzeit betrachtet. Die wenigen, die zu finden waren, sind „Hinterher kommen wie die alte Fastnacht“ und „Hier ist alle Tage Fastnacht“. Erstere bedeutet, dass jemand zu spät kommt, die zweite meint, dass es ständig so närrisch zugeht wie sonst nur im Karneval.

 

 

Advent

... Aber Tannen, Engel, Fahnen lassen uns den Tag schon ahnen, und wir sehen schon den Stern. (Theodor Fontane)

Unser Wort Advent bedeutet Ankunft (Zeit der Ankunft Christi und ist aus dem Lateinischen entlehnt (lat. adventus = Ankunft). Sprachlich verwandt sind die Begriffe „Adventisten“ und „Abenteuer“ (mhd. āventiure, von lat. advenire = sich ereignen; eine besondere Ähnlichkeit zeigt sich im englischen Wort adventure).

Die Adventszeit wurde im 6./7. Jahrhundert eingeführt. Anfangs gab es zwischen vier und sechs Adventsonntage. Papst Gregor (der Große; 540-604) legte schließlich vier Adventsonntage fest, die symbolisch für die 4000 Jahre stehen, welche die Menschen laut Kirchengeschichtsschreibung auf die Geburt Christi warten mussten.