Ein enzyklopädisches Leben!

Die Geschichte von Klara Klopädie und wie sie Engelbert Enzy fand 

Der Hochachtung Verlag hat seine ersten Kinderbücher veröffentlicht. „Die Geschichte von Klara Klopädie und wie sie Engelbert Enzy fand“ widmet sich den Buchstaben des Alphabets und spielt mit der Sprache:

Klara Klopädie führt gemeinsam mit ihrer kleinen Katze Klementine ein abwechslungsreiches Leben, das eng mit den Buchstaben des Alphabets verknüpft ist. An A-Tagen macht sie Dinge, die mit A beginnen, an B-Tagen Dinge, die mit B beginnen, an C-Tagen Dinge, die mit C beginnen und so weiter bis zum Z-Tag. An manchen Tagen hat sie sehr viel zu tun und manche Tage sind entspannender. Als sie Engelbert begegnet, der ihre Liebe zu den Buchstaben teilt, steht einem glücklichen Ende nichts mehr im Wege!

 

Weitere Informationen finden sich auf der Verlags-Homepage:  http://www.hochachtung-verlag.com/AchtungBuecherwurmKlara.aspx und auf Klaras eigenem Blog: http://www.klara-klopaedie.com/

Erhältlich sind die Bücher im gut sortierten Buchhandel und direkt beim Verlag.

 

Eine andere Sprachgeschichte

Humorvolle Etappen der deutschen Sprachgeschichte

Der „Verein für Sichwichtigtun im Namen der Sprache Deutsch“, der auf seiner Homepage sarkastisch-humoristische Artikel zur deutschen Sprache und zum Sprachgebrauch präsentiert, widmet sich in einem umfangreichen Beitrag der deutschen Sprachgeschichte auf unkonventionelle Art. Dabei wird klar, dass die Bedeutung von Konrad Duden in „herkömmlichen“ Sprachgeschichten bislang unterbewertet und Karl-Heinrich Koma glatt vergessen wurden. Einige „Eckdaten“ dieser Sprachgeschichte sollen hier präsentiert werden.

1870 Konrad Duden erfindet die Sprache Deutsch. Einen ganzen Tag lang braucht er dafür, aber am Abend hat er es endlich geschafft - und kann noch vor 20 Uhr in sein Bettchen hüpfen und dann schlafen.

1874 In einer noch anderen Stadt wohnt Karl-Heinrich Koma. Er erfindet einen kleinen unscheinbaren Strich, den er einfach nur „das Koma” nennt. Weil er sich mit seinem kleinen Strich so wichtig macht, wird er von seinen Nachbarn böse ausgelacht - seine Familie hält jedoch zu ihm.

1876 Karl-Heinrich Koma stirbt. Nach seinem Tode führt seine Tochter Nadja das Lebenswerk ihres Vater's fort. Sie gründet das „Deutsche Koma-Institut” und entwickelt ein umfassendes REGELWERK für die Anwendung des Koma's, die so genannten „Koma-Regeln”.

1880 Zusammen mit dem Bernstein-Zimmer wird das Koma aus Deutschland geraubt und taucht 4 Jahre später in Russland als „Komma” wieder auf.

1884 Konrad Duden erkennt die Wichtigkeit von Punkt und Komma - und möchte beide in die Sprache Deutsch eingliedern. Den Punkt bekommt er von August Mackensen geschenkt, doch das Komma befindet sich noch immer im Besitz der Russen. Konrad Duden möchte den Russen deshalb das Komma abkaufen, doch die Russen möchten lieber tauschen. Sie erhalten im Tausch für das Komma einen Teil Nord-Amerika's, nämlich Alaska, welches sie 2 Jahre später - bei einem weiteren Tauschgeschäft - an die USA weitergeben.

1918 Deutschland beginnt und verliert den Ersten Weltkrieg, darf die Sprache Deutsch aber behalten.

1939 Der Zweite Weltkrieg hat begonnen. Fritz von Langenscheidt erobert mit einer Hand voll Soldaten Elsass-Lothringen und führt dort - gegen den Widerstand der französischen Bevölkerung - die Sprache Deutsch ein.

1945 Der Zweite Weltkrieg fordert viele Opfer. Zeitweise bricht die Versorgung der Soldaten mit Ausrufungs-Zeichen zusammen. Die ersatzweise verwendeten Frage-Zeichen führen zu Verwirrungen unter den deutschen Soldaten - und Deutschland verliert deshalb den Krieg.

 

Die gesamte Geschichte der Sprache Deutsch" finden Sie unter http://www.sichwichtigtun.de

 

Wenn Sprachen sterben

Von Sprachtod und Linguizid 

Jeder kennt die „berühmtesten“ toten Sprachen Latein und Altgriechisch. Die deutsche Sprache zählt – obwohl manche Deutschlerner derselben Ansicht wie Mark Twain sein mögen, dass „man sie sanft und ehrerbietig bei den toten Sprachen absetzen [müsste], denn nur die Toten haben die Zeit, sie zu lernen“ – natürlich nicht dazu, denn sie hat fast 100 Millionen Muttersprachler, die sie aktiv gebrauchen.

Sprachtod tritt dann ein, wenn eine Sprache keine Muttersprachler mehr hat. Ab diesem Zeitpunkt hört sie auf, sich natürlich weiterzuentwickeln und wird starr. Nachdem eine Sprache gestorben ist, muss das nicht bedeuten, dass sie nicht mehr verstanden wird. Im Falle der oben erwähnten Sprachen (Latein und Altgriechisch) gibt es sogar viele Menschen, die sie verstehen. Da aber niemand sie als Muttersprache spricht, gelten sie trotzdem als tot. 

Reinkarnation von Sprachen 

Beim Tod von Sprachen unterscheidet man zwischen zwei Arten:

  1. Die tote Sprache lebt in aus ihr entstandenen Sprachen weiter, wie es bei Latein der Fall ist, das in den romanischen Sprachen weiter existiert.
  2. Die Sprache stirbt ohne „Erben“, d.h. ohne Sprachen, die aus ihr entstanden wären. 

Mord oder natürlicher Tod? 

Ein natürlicher Sprachtod vollzieht sich über einen langen Zeitraum und ohne fördernde Maßnahmen. Im Gegensatz dazu steht der „Sprachmord“ (Linguizid), bei dem, wie es der Begriff impliziert, die Sprache nicht auf natürlichem Weg verschwindet. Hierfür gibt es einige „bewährte“ Methoden, wie die Geschichte zeigt, die vor allem nach Eroberungen und Machtwechsel angewendet wurden:

  • Erklärung einer anderen Sprache zur ersten Amtssprache
  • Förderung der Einwanderung in eroberte bzw. übernommene Gebiete, um die Muttersprachler zur Minderheit im eigenen Land zu machen
  • institutionalisierte Trennung der Kinder von ihren Eltern, um sie anderssprachig zu erziehen
  • Zurückdrängung des Gebrauchs der einheimischen Sprache

 

Die Entwicklung der Zeit

Als die deutsche Sprache mehrdimensional wurde 

Die deutsche Sprache kannte lange nur zwei Tempusformen: Präsens und Präteritum. Wenn man Zukünftiges ausdrücken wollte,  gab man dies entweder mit Hilfe von Präsensformen oder mit Umschreibungen („wollen“, „sollen“) wieder. Erst zur Zeit des Humanismus (15./16. Jahrhundert) wurde die Sechsergliederung des deutschen Tempussystems (Plusquamperfekt, Präteritum, Perfekt, Präsens, Futur I, Futur II), angelehnt an das Lateinische, eingeführt. Nun setzte sich auch das Futur I, wie wir es heute kennen („werden“ + Infinitiv) durch. 

Eine neue Dimension 

Das Aufkommen dieser Tempusformen steht für den Sprachhistoriker Fritz Tschirch sogar in engem Zusammenhang mit einer "neuen Dimension der Wirklichkeitswahrnehmung": Das Deutsche sei dadurch von einer bloß flächigen zu einer räumlichen Darstellung der Vorgänge in Leben und Welt durchgedrungen.

Buchtipps: Fritz Tschirch: „Geschichte der deutschen Sprache“, Band 2; Peter Braun: „Tendenzen in der deutschen Gegenwartssprache“

 

Unserdeutsch, Küchendeutsch, Texasdeutsch

Deutsche Sprachinseln 

Die etwas seltsam klingenden Namen „Unserdeutsch“, „Küchendeutsch“ und „Texasdeutsch“ sind Bezeichnungen für kleine deutsche Sprachinseln außerhalb Europas. 

Unserdeutsch (Rabaul Creole German)

Unserdeutsch wird in Papua-Neuguinea noch von ungefähr hundert Personen gesprochen und gehört zu den Kreolsprachen. Die mittlerweile vom Aussterben bedrohte Sprache hatte Einfluss auf die als Verkehrssprache benutzte Kreolsprache Tok Pisin. 

Küchendeutsch

Küchendeutsch gehört zu den Pidginsprachen und wird von etwa 15.000 Personen, hauptsächlich älteren, in Namibia gesprochen. Der Name leitet sich davon ab, dass Angestellte der Kolonialherren (die u.a. in den Küchen arbeiteten), diese Sprache verwendeten. 

Texasdeutsch

Texasdeutsch ist der Dialekt von deutschen Auswanderern, die sich im 19. Jahrhundert in Texas niederließen und stellt eine Mischung zwischen Deutsch und Englisch dar, die sich im Laufe der Zeit immer mehr dem Englischen annäherte. Die Grammatik erfuhr z.B. durch den Wegfall des Genitivs und den Zusammenfall von Dativ und Akkusativ viele Vereinfachungen.  

Mehr Informationen dazu finden sich unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Unserdeutsch, http://de.wikipedia.org/wiki/Küchendeutsch und http://de.wikipedia.org/wiki/Texasdeutsch

 

 

Die Reform von 1901

Als Wilhelm nicht von seinem Thron lassen wollte

Vorgeschichte

Nach der Reichsgründung im Jahre 1871 wurde der Ruf nach einer Vereinheitlichung der deutschen Rechtschreibung, den es schon lange gab, besonders deutlich, da die schriftliche Kommunikation im Reich durch die verschiedenen Varianten der Rechtschreibung massiv gestört wurde. Also wurde 1876 die Erste Orthographische Konferenz einberufen, um über eine „Herstellung größerer Einigung“ in der Rechtschreibung zu verhandeln. Reichskanzler Otto von Bismarck verhinderte mit seinem Vetorecht jedoch die Umsetzung der Ergebnisse der Konferenz.

Zweite Orthographische Konferenz

Im Juni des Jahres 1901 berieten Politiker, Verlags- und Druckereivertreter und Germanisten drei Tage lang in Berlin über die „Einheitlichkeit der deutschen Rechtschreibung“ – bekannt wurde diese Zusammenkunft unter dem Namen „Zweite Orthographische Konferenz“. Die Normierung der Rechtschreibung erfolgte auf der Basis des preußischen Schulregelwerks und des damals schon weit verbreiteteten orthographischen Wörterbuchs von Konrad Duden.

Man kann die Ergebnisse der Konferenz schwerlich als Reform bewerten, da keine systematischen Neuregelungen vereinbart wurden, sondern ein einheitlicher Standard für die deutschsprachigen Länder vereinbart wurde. Die Beschlüsse waren also keine Festlegung neuartiger Schreibweise, sondern eher eine Auswahl aus bereits üblichen Varianten. Das hatte zur Folge, dass so manch haarsträubende Ausnahmeregelung bar jeder Grundlage für Jahrzehnte einzementiert wurde und den Sprachbenutzern bis heute Schwierigkeiten bereitet.

Beschlüsse der Konferenz

Im Nachfolgenden sind einige Beschlüsse der Konferenz aufgezählt:

  • In deutschen Wörtern entfiel das h nach dem t (z. B. Tür statt Thür). In Fremdwörtern blieb das h weiter bestehen (z.B. Theater, Thema). Dazu wurde die Anekdote überliefert, dass Kaiser Wilhelm II. persönlich einwirkte, um das th in Thron zu erhalten.
  • Auslautendes –niß wurde zu –nis, weil die Silbe nicht betont wird (z.B. Geheimnis).
  • Man beschloss die konsequentere Integrierung von Fremdwörtern in das deutsche Schriftsystem:
  • je nach Aussprache Ersetzung von c durch k oder z (z.B. Akzent, Redakteur)
  • Fremdwörter auf –iren endeten nun einheitlich auf –ieren (z.B. regieren)
  • Festlegung einiger Einzelwortschreibungen (z.B. Literatur statt Litteratur, Droge statt Drogue, Schal statt Shawl)
  • In vielen Fällen ließ man zwei Varianten der Schreibung zu (z.B. Brennessel neben Brennnessel). Erst in den darauffolgenden Jahren entschied man sich für eine Variante.
  • Zur Silbentrennung wurde beschlossen, dass pf und dt immer, st dagegen nie getrennt werden durfte.
  • Zur Getrennt- und Zusammenschreibung und zur Zeichensetzung gab es keine Regelformulierungen.



 

Wochentage

Woher die Namen unserer Wochentage stammen

In nächster Zeit wird wöchentlich ein Artikel zur sprachgeschichtlichen Herkunft unserer Wochentage erscheinen. 

Die deutschen Namen der Wochentage sind Lehnübersetzungen aus dem Lateinischen. Die Römer benannten ihre Wochentage nach den Göttern der sieben alten Planeten (Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus, Saturn). Die Germanen lernten diese Namen im 4. Jahrhundert kennen und bildeten sie mit den Namen ihrer entsprechenden Götter um.